Projektbetreuer:
Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.mont. Stefan Luidold
In der industrialisierten Welt nehmen heutzutage die Sondermetalle trotz ihrer im Vergleich zu den Massenmetallen geringen Produktionsmengen eine zentrale Position ein, da sie für zahlreiche Anwendungen unverzichtbar sind. Zu diesen Elementen gehören nicht nur die sogenannten Metalle der Seltenen Erden (Yttrium, Lanthan, Cer, etc.) sowie die hoch-schmelzenden Refraktär- (Wolfram, Molybdän, Niob, Tantal, usw.) als auch die Edelmetalle (Silber, Gold, Platin, Palladium, …), sondern auch Metalle, wie Indium und Gallium. Beispielsweise finden einzelne Elemente der Seltenen Erden bedeutende Anwendungen für die Herstellung von Leuchtstoffen in der Beleuchtungsindustrie (Leuchtstoffröhren, Energie-sparlampen, weiße LEDs, etc.), während wiederum andere in Permanentmagnetwerkstoffen für Elektromotoren, Generatoren, Lautsprecher, Mikrofone usw. enthalten sind. Darüber hinaus werden für die Herstellung von photovoltaischen Zelle der zweiten Generation im Großmaßstab entsprechende Mengen von Indium und Gallium benötigt. Aus diesem Grund wird der Bedarf an Sondermetallen, welcher in den letzten Jahren stark gestiegen ist, auch in nächster Zukunft noch weiter wachsen. Da jedoch einige dieser Elemente nicht als eigenständige Erze in der Erdkruste vorhanden sind und somit nur als Nebenprodukt von anderen Metallen anfallen, lässt sich deren Gewinnung nicht einfach erweitern und ausbauen. Bei anderen Sondermetallen, wie vor allem bei den Seltenen Erden, führen starke Monopolstellungen zu einer Verknappung der Rohstoffversorgung und somit zu einem enormen Preisanstieg, woraus letztendlich wirtschaftliche Abhängigkeiten resultieren.
Aus diesem Grund ist es Ziel des Research Studios Austria „Alternative Raw Materials of Technological Metals“, die derzeitigen Anwendungsgebiete der Sondermetalle systematisch zu erfassen und auszuwerten, um auf diesem Weg unterschiedliche Abfall- oder Reststofffraktionen als potenzielle sekundäre Rohstoffquellen für diese Elemente zu identifizieren. Auf diesen Ergebnissen aufbauend, sollen in einem weiteren Schritt gezielte Untersuchungen die Rückgewinnung dieser Elemente aus den jeweiligen Stoffströmen ermöglichen, einerseits durch die entsprechende Anpassung bzw. Modifikation bestehender Prozesse oder indem andererseits neue, innovative Technologien dafür entwickelt werden. Letztendlich soll dadurch nicht nur eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit der hochtechnologischen Industrie resultieren, welche zu einer Sicherung bzw. dem Ausbau der in dieser Branche vorhandenen Arbeitsplätze beiträgt, sondern sich vor allem die Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffimporten entsprechend verringern.