Projektbetreuer:
Dipl.-Ing. Dr.mont. Susanne Koch
Dipl.-Ing. Carina Schlögl
Die Erzeugung von Recyclingaluminium nimmt bereits ca. 20 % der Al-Weltproduktion ein, wobei aktuell der größte Anteil an Al-Schrott in der Herstellung von Gusslegierungen seinen Einsatz findet. Die Herstellung aus Schrotten führt nicht nur zu einer Energieeinsparung (der Energiebedarf liegt nur bei ca. 10 % von der Primäraluminiumerzeugung), sondern es kommt auch zu einer Vermeidung großer Mengen an Problemreststoffen wie z. B. Rotschlamm, bei dem die Entsorgung auf Deponien erfolgt. Angesichts des global steigenden Al-Bedarfs und nicht zuletzt wegen der verschärften gesetzlichen Rahmenbedingungen z. B. der Automobilindustrie soll zunehmend mehr Al-Schrott für die Herstellung von Knetlegierungen zur Anwendung kommen.
Speziell für den Standort Österreich spielt der Einsatz von Recyclingaluminium eine entscheidende Rolle, da es hier keine Herstellung von Aluminium auf primären Weg, d.h. aus Erzen gibt und Österreich auf Import von Primäraluminium angewiesen ist.
Allerdings bietet der steigende Schrottanteil in Aluminium-Knetwerkstoffen aus technischer Sicht nicht nur Vorteile. Knetlegierungen verlangen grundsätzlich geringe Legierungselementgehalte, um die Bearbeitbarkeit, aber auch die Anodisier-Eignung zu gewährleisten. Im Besonderen sind Si und die Schwermetalle Fe, Cu, Pb und Sn beim Recycling schwer zu kontrollieren, da sie sich mit jedem neuen Recyclingzyklus mehr im Aluminium anreichern.
Inhalt des gegenständlichen Forschungsprojektes ist es den derzeitigen Wissensstand über die gegenseitige Beeinflussung von „Verunreinigungselementen“ in Recyclinglegierungen, mechanischer Bearbeitbarkeit und Anodisieren grundlegend zu erweitern. Darüber hinaus gilt es auch die Effekte der von mechanischen Oberflächen-Vorbehandlungen, wie Feindrehen, -fräsen, Polieren auf die Eloxal-Schichtbildung zu quantifizieren. Erwartet werden erweiterte Grundkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen chemischer Zusammensetzung der Aluminiumlegierung und den jeweiligen Prozessparametern. Ziel ist die künftige Gewährleistung der Prozesssicherheit und Reproduzierbarkeit bei der Herstellung von präzisen, hochwertigen Bauteilen mit hochqualitativen Eloxierschichten aus Recyclingaluminium.
In Zusammenarbeit mit